DER KLEINE ILMIHAL

236 Herrschers (Rūh-u Haywānī) ist der Aql-i Ma‘āsch und sein Berater ist ein Scheytan, der sich mit Teufeln berät. Der Wesir des anderen Herrschers (Rūh-u Sultānī) ist der Aql-i Ma’ād und sein beratender Scheichu’l-Islam ist ein Engel, der sich mit Engeln berät. Die Ruh-u Haywānī findet Genuss daran, zu essen, zu trinken und sich zu kleiden. Mit anderenWorten: Die animalische Seele findet Kraft an allen Äußerlichkeiten, die ihr Vergnügen bereiten und sie so befähigen, die majestätische Seele zu bezwingen. Die Rūh-u Sultānī wiederum findet Genuss an Zikr, innerer Einkehr, Ibādāt, an der Befolgung der Gebote Allahs und der Meidung Seiner Verbote. So wie oben beschrieben, regieren diese beiden (Seelen) den Körper. Weil der Charakter der einen dem Charakter der anderen genau gegensätzlich ist, befinden sie sich in ständigem Kampf. Das Wesen der Rūh-u Haywānī ist „emmāre bi’s-sū“. Das bedeutet, sie gebietet exzessiv und mit Nachdruck schlechtes Verhalten. Ihr Name lautet „Nefs“. Diese Eigenschaft der Nefs tritt aus dem „Dschelāl“- Attribut Allahs in Erscheinung. Sie erstarkt und hat stets Freude an Taten, die Allahs Willen zuwiderlaufen. Das Wesen der Rūh-u Sultānī besteht aus Reinheit (Sifat-i Sāfiye). Sie wird als Sifat-i Insan bezeichnet. (Besitzt der Mensch diese Eigenschaft, so wird er zu einem vollkommenen Menschen). Diese Eigenschaft

RkJQdWJsaXNoZXIy NTY0MzU=